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kenntniss des Cebersinnlichen nicht die Rede. Wir können aber allerdings eine Erkenntniss in diesem Gebiete haben; wean uns nämlich die unmittelbare (durch Ideen) abgeht, eine analogische, d. h. wir können auf bildliche Weise und durch Analogie mit dem Sinnlichen das Lebersinnliche erkennen. Was vom Geistigen überhaupt gilt, gilt nun besonders von Gott. Wir haben von Gott keine Idee, und also auch keine directe Anschauung. Indem wir nun aber auf uns selbst reflectiren, und die Ideen, die aus der Sensation stammen, ins Auge fassen, bilden wir uns durch analogische Schlüsse von ihm einen Begriff. So schliessen wir mit Recht, dass es in den rein geistigen Wesen etwas Analoges von dem geben muss, was in uns, materiell-geistigen, Denken und Wollen ist. In diesem analogischen Verfahren werden die Begriffe, die wir haben, oder die Ideen, welche unmittelbar von uns gewusst werden, auf Grund einer gewissen Aehnlichkeit an die Stelle andrer, uns nicht unmittelbar gegebner, oder überhaupt nicht zugänglicher, Begriffe gestellt. Geschieht dies nun, um Dinge dieser Welt zu erkennen, so nennt Brown dies menschliche Analogie, die er von der göttlichen Analogie unterscheidet, welche, auch von Gott in seiner Offenbarung, angewandt wird, damit uns die göttlichen Dinge bekannt würden. Hier ist es nun wichtig, dass die Analogie nicht mit der blossen Metapher verwechselt werde. Zwar haben wir auch eine metaphorische Erkenntniss von Gott und göttlichen Dingen,

aber Brown bemüht sich zu zeigen, dass die analogische Erkenntniss weit vorzüglicher ist, und gibt als das Unterscheidende beider dies an, dass bei der Metapher eine Idee oder auch ein Begriff an die Stelle eines andern gesetzt wird, den er vertreten soll, ohne dass irgend eine Aehnlichkeit oder gar wirkliche Uebereinstimmung zwischen ihnen Statt fände, dass sie deswegen ganz willkührlich ist, endlich dass der vertretende Begriff in der Regel eine Idee eines sinnlichen Gegenstandes ist; so ist es eine Metapher, wenn Christus sich die Thür nennt. Dagegen bei der Analogie gründet sich jenë Stellvertretung auf eine wirkliche Uebereinstimmung zwischen beiden, und wenn auf Gott das Verhältniss von Vater und Sohn angewandt wird, so ist das nicht metaphorisch zu nehmen, sondern es findet eine wirkliche Analogie Statt. Wir wissen, dass in Gott wirklich etwas existirt, was mit dem Begriff, den wir anwenden, correspondirt, was dieses ist, können wir natürlich nicht wissen, eine, nicht nur analoge, Erkenntniss auf die Grenzen des Sinnlichen beschränkt ist. 3)

da

Wir sehen also bei Brown den Satz, von wel chem oben sub 3 behauptet wurde, Locke habe ihn consequenter Weise eigentlich aussprechen müssen, dass nämlich die Gewissheit der sinnlichen Dinge die grösste sey, wirklich mit Bewusstseyn ausgesprochen, und als eine nothwendige Behauptung des

Empirismus erkan. Er erçunst data ene welche Locke nachgelassen natie, und geseri, am materiellen Dingen damn so viel zu. Va selus, der Vater des Empirismus nicht gewag nate. Iz gear: auch darin weiter als Locke, dass er nicht nu, wie dieser, es als möglich ansieht, dass einen materiellen Wesen das Denken inwohne, sonGOST vielmehr es für unmöglich hält, dass Etwas denke, was nicht materiell ist, ein ahndender Blick gleichsam auf jene Vollendung des Realismus, in der das Denken nicht nur auch mit materielien Vorgängen begleitet, sondern selbst nur ein materieller Vorgang seyn wird. Endlich indem er das urgirt, was Locke selbst ausgesprochen hatte, dass die Reflexion nur Betrachtung der Beschäftigung mit sinnlichen Ideen ist, weist er darauf hin, dass daraus consequenter Weise folgt, dass die Reflexion auf der Sensation beruhe, und seine Polemik ist hier treffend, weil sie den Gegner mit seinen eignen Waffen schlägt.

7. Samuel Clarke ist nach Locke und Newton der beliebteste englische Philosoph. Auch er steht auf dem Boden des Empirismus, weil aber seine Untersuchungen nicht sowol auf die Beobachtung der Natur gingen, sondern vielmehr die Aufgabe

hatten, theils diesen Standpunkt selbst zu rechtfertigen, theils einzelne metaphysische Probleme zu lösen, so ist er für die Geschichte der Philosophie von grösserer Bedeutung, als sein Lehrer, Newton, mit dem er sonst auf keine Weise verglichen werden kann. Sein mindestes Verdienst besteht in der Lösung theoretischer Fragen. Von den drei Punkten, die er besonders betrachtet, (die Existenz Gottes, die Immaterialität des Geistes, und die Freiheit des Menschen) ist er in dem ersteren nicht viel weiter gekommen als Locke, im zweiten hat er sogar diesen weiter gehn lassen, indem derselbe bereits dem Ziel des Realismus näher kommt, nur in dem letzten hat er den Lockeschen Begriff des Wollens als der Möglichkeit, eine Action hervorzubringen ausführlicher, und in mancher Hinsicht besser, erörtert als Locke selbst. Dagegen hatte dieser in seinem System eine sehr wesentliche Lücke gelassen, sie betraf das Praktische. Wie dies auf dem Standpunkt des Empirismus behandelt werden müsse, dazu fehlten zwar bei ihm die Andeutungen nicht. Zum Handeln bringt nach Locke nicht etwa die Einsicht, oder auch die Vorstellung eines Guts, sondern nur, das Gefühl des Mangels. Locke kennt also den Willen nur, wo er der durch Mangel de

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terminirte, &. h. mcirlcher Wile Weil er über diesen StancT und auch nicht kinausgein kam Gut, was dem Mangel at. nicht abhilft, oder in meine De Coues de Güter, oder die Glückseligken, $ll der Yes suchen, weil er ihn suchen muss. Es sind as die natürlichen Determinationen des Wens die so zum Moralprincip gemacht werden, und in der That kann von einem System, welches den Geist in thesretischer Hinsicht ganz passiv seyn lässt, eben so wenig erwartet werden, dass es die Autonomie der Vernunft zum Princip alles Handelns mache, als etwa bei einem System, welches alles Erkennen als Setzen fasst, prasumirt werden kann, dass seine Moral eine empirische Grundlage haben werde. Der Empirismus kann den Willen nicht anders nehmen, als wie er natürlich determinirt ist, und darum hat ihn auch Locke so genommen. Welches aber seine natürlichen Determinationen sind, hat er unbestimmt gelassen; diese näheren Inhaltsbestimmungen haben nun die bald nach ihm aufgestellten Moralsysteme gegeben. Sie enthalten daher nicht sowol eine weitere Ausbildung des Empirismus, als sie vielmehr demselben Standpunkt entwachsen

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