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gierung Jakobs des Ersten und Carls des Ersten ). Gerade der unpartheiische Geist, worin dies Werk geschrieben war, liess es keinen Anklang finden; in einem Jahr wurden nur 45 Exemplare abgesetzt. In derselben Zeit war aber auch der vierte Band seiner Essays) erschienen. Im Jahre 1756 erschien eine neue Abtheilung der englischen Geschichte ), und itzt fing dies Werk an einer grösseren Theilnahme sich zu erfreun, viele angesehene Leute interessirten sich für ihn, und es ward ihm eine königliche Pension ausgewirkt. Im folgenden Jahr erschien der fünfte Band der Essays), und im Jahr 1759 der Theil der Geschichte Englands, welcher unter die Regierung des Hauses Tudor fallt 10). Den Beschluss machte er, indem er im Jahr 1762 die frühste Geschichte Englands bearbeitete). Im Jahr 1763 begleitete er den englischen

"The history of great Britain. Vol. I. containing the reigns of James I. and Charles I. Edinb. 1754.

*) Vol. IV. Political discourses. Edinb. 1752,

*) Vol. II. contains the common wealth and reigns of Charles II. and James II. 1756.

") Four dissertations (the natural history of religion, of the passions, of tragedy, of the standard of taste). Lond. 1757.

Die Essays and treatises sind oft erschienen, in den neusten Ausgaben gewöhnlich in 2 Bden, so London print. for T. Cadell. 1784.

10) History of England under the house of Tudor. 2 Vol. 1759.

11) The history of England from Julius Caesars invasion to Henry VII. 2 Vol. Lond. 1762.

[Die vielen Ausgaben der Gesch. v. Engl. s. bei Lowndes.]

Gesandten Lord Hertford nach Paris und wurde dort von der gebildeten Gesellschaft, sogar von Damen so schmeichelhaft empfangen, dass Grimm in seiner Schilderung 12) mit Recht darüber spottet. Er machte hier Bekanntschaft mit Rousseau, den er im Jahre 1766 mit nach England nahm. Der totale Gegensatz der beiden Charactere liess geschehn, was man vermuthen konnte, Rousseau wurde bald misstrauisch gegen den gefälligen Freund, und als nun Horace Walpole einen fingirten Brief von Friedrich II. drucken liess, worin sich derselbe über Rousseau lustig machen, sollte, brach dieser mit Hume, den er für den Verfasser jenes Briefes hielt. Der Streit bekam dadurch, dass Hume die Briefe Rousseau's an ihn öffentlich bekannt machte, einen unangenehmen Character, und dies scheint Hume gefühlt zu haben, als er in seiner Selbstbiographie, die überhaupt Vieles verschweigt, ihn mit Stillschweigen überging. Nachdem Hume im J. 1767 Unterstaatssecretair geworden, war er endlich äusserlich so gestellt, dass er im J. 1769 mit einem gesicherten Einkommen sich nach Edinburgh zurückziehn, und dort ganz der Musse leben konnte. Er genoss seine unabhängige Stellung in seiner zufriedenen ruhigen Weise, die ihn auch nicht verliess, als ein Unterleibsleiden sich bei ihm einstellte, das er bald als unheilbar erkannte. Er starb am 26. August 1776, indem er in seinem letzten Werk, seiner Selbst

12) Corresp. Tom. V. p. 124.

biographie, noch mit dem Tode scherzte. Nach seinem Tode ist ausser dieser noch eine Schrift **} von ihm erschienen. Von einer andern ), die schon zu seinen Lebzeiten ihm zugeschrieben wurde, ist es nicht gewiss, ob sie von ihm ist. Er hat sie weder verleugnet, noch anerkannt. Die Characteristik, die Hume selbst von sich gibt, ist vielleicht etwas zu schmeichelhaft, aber im Wesentlichen nicht unrichtig. In wissenschaftlicher Hinsicht zeichnet er sich durch Präcision und Genauigkeit seiner Untersuchungen, so wie durch tiefes Eindringen in seinen Gegenstand vor allen andern Philosophen dieser Richtung vortheilhaft aus. Seine Darstellungsweise ist sehr schön. Seine Lehre ist im Wesentlichen diese:

Der Skeptiker gilt überall für den gefährlichsten Feind der Religion, von dem sich alle Frommen, wie alle tieferen Philosophen, missbilligend abwenden müssten, — aber es ist noch die Frage, ob es wirklich jemals ein Individuum gegeben hat, das, wie man dies den Skeptikern nachsagt, jede Gewissheit ernstlich bestritten hat. Bei dieser Lage der Dinge ist es eine natürliche Frage, was denn eigent

13) Dialogues concerning natural religion. Lond. 1779. 8vo. 14) Essays on suicide and the immortality of the soul, ascribed to the late David Hume. London 1783.

Seine philosophischen Werke sind ganz vollständig erst in Beurer Zeit erschienen:

The philosophical works of David Hume, Esq., now first collected. Edinb. 1827. 4 Vol. 8vo.

lich unter einem Skeptiker zu verstehn ist, und in wie weit die Ansicht, die man als skeptische bezeichnet, möglich ist, oder auch Recht hat. Es gibt eine Art von Skepticismus, welche Descartes namentlich aufgebracht hat, wo der Zweifel aller Philosophie vorausgeht, und ein Schutzmittel gegen jedes übereilte Urtheil, so wie gegen daraus folgende Irrthümer seyn soll. Es wird da ein allgemeiner Zweifel empfohlen, und ein Misstrauen nicht nur gegen unsere Meinungen und Grundsätze, sondern sogar gegen unsere geistigen Fähigkeiten, die wir auch nicht eher anwenden sollen, als nachdem wir aus gewissen untrüglichen Principien ihre Sicherheit und wahrhafte Natur uns bewiesen haben. Dieser Skepticismus aber widerspricht sich selbst, da es nicht nur keine solche Principien gibt, sondern auch, wenn aus solchen etwas gefolgert wird, dies nur durch dieselben geistigen Thätigkeiten geschehen kann, ́ gegen welche ein Misstrauen angerathen wird. — Von diesem Skepticismus ist nun ein anderer unterschieden, wo der Zweifel das Resultat der Untersuchungen ist, indem diese zeigen sollen, dass sowol die Thätigkeit des Verstandes keine Sicherheit ge währe, noch auch den Sinnen eine solche zukomme. In der That sind auch die Einwände gegen diese letzteren sehr schwer zu beseitigen. Zunächst lehrt freilich Jeden ein natürlicher Instinct, oder ein natürliches Vorurtheil, den Sinneseindrücken zu vertraun. Aber diese erste Ansicht ist sehr leicht zu widerlegen, indem eine genauere Betrachtung uns zeigt,

dass in der Sinneswahrnehmung doch eigendich nicht der Gegenstand unserem Geiste präsent ist, sondern nur eine Vorstellung, oder ein Bild des selben. Daher werden wir sogleich gezwungen seyn, über das, was jener natürliche lustinct sagt, hinauszugehn, und irgend eine andere Ansicht auszusprechen, welche die Evidenz der sinnlichen Wahrnehmungen sicher stellt. Eine solche Ansicht ist nun die, welche die Vorstellungen für Wirkun gen der äusseren Gegenstände erklärt. Wie will man aber die Wahrheit dieser Ansicht beweisen! Seine Zuflucht zur Wahrhaftigkeit Gottes nehmen, heisst einen Umweg machen und zugleich zu viel beweisen, weil daraus folgen würde, dass unsere Sinne uns nie täuschen könnten. Dazu kommt

noch etwas Anderes: Die neueren Untersuchungen haben von vielen Eigenschaften der äusseren Objecte gezeigt, dass sie nur secundäre sind, d. h. nicht sowol Beschaffenheiten der Gegenstände, als nur Modificationen des empfindenden Subjectes. Eine sorgfältigere Untersuchung zeigt, dass dies auch von den sogenannten primären Eigenschaften gilt, da auch Ausdehnung und Undurchdringlichkeit sich darin von jenen nicht unterscheiden. Man sieht daher, dass, wo sich einer auf seinen natürlichen Instinct beruft, seine Ansicht mit der Vernunft streitet. Will er aber die andere Ansicht geltend machen, so stellt er sich erstlich dem natürlichen Instinct entgegen, und kann dann auch nicht einmal

seine neue Lehre beweisen. Ja noch mehr, diese

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