70 80 90 Wenn ihr Niemanden schindet und plackt. Niemand verlästert, auf Niemand lügt. Wenn man für jeden Donner und Blitz, Wieder ein Gebot ist: Du sollt nicht stehlen. Ja, das befolgt ihr nach dem Wort, 100 Denn ihr tragt alles offen fort. Vor euren Klauen und Geiersgriffen, Kömmt doch das Aergerniss von oben! Wie die Glieder, so auch das Haupt! Weiss doch niemand, an wen der glaubt! Ne custodias gregem meam! Das ist so ein Ahab und Jerobeam, Der die Völker von der wahren Lehren Trom. und Rek. Lass er uns das nicht zweimal hören! So ein Bramarbas und Eisenfresser, Er müsse haben die Stadt Stralsund, Hat aber sein Pulver umsonst verschossen! Trom. Stopft ihm Keiner sein Lästermaul? Kap. So ein Teufelsbeschwörer und König Saul, So ein Jehu und Holofern, Verleugnet, wie Petrus, seinen Meister und Herrn, Drum kann er den Hahn nicht hören krähnBeide Jäger. Pfaffe! Jetzt ist's um dich geschehn! Kap. So ein listiger Fuchs Herodes Trom. und beide Jäger. (Auf ihn eindrin- 130 gend) Schweig stille! Du bist des Todes! Kro. (Legen sich drein.) Bleib da, Pfäfflein, fürcht' dich nit, Sag dein Sprüchel und teil's uns mit. Kap. (Schreit lauter) So ein hochmüthiger So ein Sündenvater und muffiger Ketzer, Und so lang der Kaiser diesen Friedeland 30 40 50 ΙΟ In guter Schlacht sich ehrlich zu ergeben, Ihn machte Sein Pferd, von einer Partisan durchstossen, bäumt Sich wütend, schleudert weit den Reiter ab, Da ergriff, als sie den Führer fallen sahn, (Nach einer Pause.) Gord. Mein Fürst! Wenn's doch kein leeres Wenn Gottes Vorsehung sich dieses Mundes Wall. Ihr sprecht im Fieber, Einer wie der Wie kann mir Unglück kommen von den Schweden? Sie suchten meinen Bund, er ist ihr Vortheil. Gord. Wenn dennoch eben dieser Schweden Ankunft Gerade die es wär', die das Verderben Beflügelte auf Ihr so sichres Haupt(Vor ihm niederstürzend) O noch ist's Zeit, mein Fürst Seni. (Kniet nieder) O hör' ihn! hör' ihn! Wall. Zeit, und wozu? Steht auf-Ich will's, steht auf. Gord. (Steht auf) Der Rheingraf ist noch 20 30 40 50 Des Feindes Macht verstärkend, lad' ich nicht Auf mein Haupt alle fürchterlichen Folgen? Butt. (Etwas näher kommena) Still! Horch! Wer spricht da? Gord. Ach, es ist doch besser, Ich stell's dem Himmel heim. Denn was bin ich, Butt. Nicht meines Armes braucht's. Sind tot; genug ist der Gerechtigkeit Geschehn! Lasst dieses Opfer sie versöhnen! (Kammerdiener kommt den Gang her, mit dem Finger auf dem Mund Stillschweigen gebietend.) Er schläft! O mordet nicht den heil'gen Schlaf! Butt. Nein, er soll wachend sterben. (Will gehen.) Gord. Ach, sein Herz ist noch Den ird'schen Dingen zugewendet, nicht Gefasst ist er, vor seinen Gott zu treten. Butt. Gott ist barmherzig! (Will gehen.) Gord. (Hält ihn) Nur die Nacht noch gönnt ihm. Butt. Der nächste Augenblick kann uns verraten. (Will fort.) Gord. (Hält ihn) Nur eine Stunde! O die Zeit ist Die kurze Frist ihm helfen? Viel tausend Körner Sandes: schnell, wie sie, O was vermag nicht eine Stunde! Butt. (Er stampft auf den Boden.) MACDONALD und DEVEROUX mit HELLEBARDIERERN treten hervor. Gord. (Sich zwischen ihn und jene werfend) Nein, Unmensch! Erst über meinen Leichnam sollst du hingehn, Denn nicht will ich das Grässliche erleben. Butt. (Ihn wegdrängend) Schwachsinn'ger Alter! (Man hört Trompeten in der Ferne.) Mac. und Dev. Schwedische Trompeten! Die Schweden stehn vor Eger! Lasst uns eilen! Gord. Gott! Gott! Butt. An euren Posten, Kommandant! (Gordon stürzt hinaus.) Kam. (Eilt herein.) Wer darf hier lärmen? Still, der Herzog schläft! Dev. (Mit lauter, fürchterlicher Stimme) Freund! Jetzt ist's Zeit zu lärmen! Kam. (Geschrei erhebend) Hilfe! Mörder! Butt. Nieder mit ihm ! Kam. (Von Deveroux durchbohrt stürzt am Eingang der Galerie.) Jesus Maria! Butt. Sprengt die Thüren! (Sie schreiten über den Leichnam weg den Gang hin. Man hört in der Ferne zwei Thüren nach einander stürzen.-Dumpfe Stimmen-Waffengetöse—dann plötzlich tiefe Stille.) See also DAS LIED VON DER GLOCKE Omitting lines 80-146, 163-225, 300-333, 342-381. DER GRAF VON HAPSBURG DER TAUCHER DIE BÜRGSCHAFT DIE PICCOLOMINI I.-ACT I.-Scene 4.-MAX PICCOLOMINI, OCTAVIO. II.-ACT V.-Scene 1.-QUESTENBERG.-Father and Son. DER RING DES POLYKRATES DIE UNÜBERWINDLICHE Fflotte DON CARLOS ACT II.—Scene 2.-PHILIPP, Don Carlos.—‘Jetzt mein Vater wieder end of Scene (with omissions). KLAGE DER CERES MARIA STUART I. ACT II.-Scene 7 (with omissions).—PAULet, Maria, Burleigh. WALLENSTEINS TOD I. ACT I.-Scene 4.-Wallenstein's Soliloquy, II. ACT II.-Scene 2. III. ACT II.-Scene 3. WILHELM TELL I. ACT II.-Scene 2.-Stauffacher's Speeches.-'Hört, was die alter Hirten II.—ACT IV.-Scene 1.-TELL.-'Ich lag im Schiff'-' der Menschen.' JOHANN LUDWIG UHLAND (1787-1862) DES SÄNGERS FLUCH ITALIAN 10 20 30 DANTE ALIGHIERI (1265-1321) LA DIVINA COMMEDIA I. CANTO I. 61-136. MENTRE ch' i' rovinava in basso loco, Dinanzi agli occhi mi si fu offerto Chi per lungo silenzio parea fioco. Quando vidi costui nel gran diserto, Miserere di me, gridai a lui, INFERNO Qual che tu sii, od ombra, od uomo certo. Risposemi: Non uomo; uomo già fui, E li parenti miei furon Lombardi, E Mantovani per patria ambedui. Nacqui sub Julio, ancorchè fosse tardi, E vissi a Roma sott 'l buono Augusto Al tempo degli Dei falsi e bugiardi. Poeta fui, e cantai di quel giusto Figliuol d' Anchise, che venne da Troia Poi chè il superbo Ilion fu combusto. Ma tu, perchè ritorni a tanta noia? Perchè non sali il dilettoso monte, Vagliami 'l lungo studio, e'l grande amore, Alle qua' poi se tu vorrai salire, Quivi è la sua cittade, e l' alto seggio: Ed io a lui: Poeta, io ti richieggio Per quello Dio che tu non conoscesti, Acciocch' io fugga questo male, e peggio, Che tu mi meni là dov' or dicesti, Sì ch' io vegga la porta di san Pietro, II. CANTO III. 1-136. Per me si va nella città dolente; La somma Sapienza, e il primo Amore. Dinanzi a me non fûr cose create, Se non eterne, ed io eterno duro: Lasciate ogni speranza, voi ch'entrate. Queste parole di colore oscuro Vid'io scritte al sommo d' una porta; Perch' io: Maestro, il senso lor m'è duro. Ed egli a me, come persona accorta: Qui si convien lasciare ogni sospetto; Ogni viltà convien che qui sia morta. Noi sem venuti al luogo ov'io t'ho detto Che vederai le genti dolorose, C'hanno perduto il ben dell' intelletto. E poi chè la sua mano alla mia pose Con lieto volto, ond' io mi confortai, Risonavan per l'äer senza stelle, 40 50 ΙΟ 20 |