Deutschland und die Schuld frage In Verbindung mit dem bearbeitet von Dr. Wilhelm Ziegler 1923 Verlag für Politik und Wirtschaft Berlin W 35, Potsdamer Straße 45 Copyright 1923 by Verlag für Politik und Wirtschaft Berlin W 35 Alle Rechte vorbehalten. Druck: Otto Stollberg & Co., Berlin W 35 Die Formulierung der Schuldfrage. Von Reichsminister a. D. Dr. Bernh.[Dernburg, M. d. R. Vorkriegsfragen. Die französische Revanchepolitik. Von Botschafter 3. D. Rußlands Balkanpolitik. Von Prof. Dr. D. Hoeksch, M. d. R. Quessel, M. d. R. . 7 16 31 38 51 Von Graf Max Montgelas 73 Der Kriegsausbruch. Die zwölf Jahre der Einkreisung. Von Ministerialdirektor Rüstungen und Abrüstungsversuche. Serbien, Desterreich und Rußland. Von Prof. Dr. Hans Delbrück. 95 Die 13 Tage. Von Dr. P. Dirr, Mitglied des Baherischen 113 Die belgische Neutralität. Von Oberst a. D. Bernhard 136 Schuldfragen und Versailler Vertrag. Von Dr. Adolf Köster, Reicheminister a. D.. 164 Mit einem Nachwort des Freiherrn von Lersner über Vorwort. In seiner grundlegenden, der Pariser Konferenz am 25. März 1919 überreichten Denkschrift verlangt Lloyd George von dem zu fällenden Friedensurteil, es müsse,,in erster Linie den Alliierten Genugtuung verschaffen: mit Deutschlands Schuld am Ausbruch des Krieges und der Art, wie er geführt wurde, muß abgerechnet werden." Was dieser König der Friedenskonferenz damit für das spätere Friedensinstrument gefordert hat, ist tatsächlich eingetreten. Das Schuldurteil ist durch die Präambel und den Artikel 231 zum Eckstein des Versailler Friedensdiktats geworden. Lloyd George selbst hat es später auf der Londoner Konferenz unserem Außenminister Auge in Auge bekräftigt. Diese Verkoppelung der Kriegsschuld mit dem Vertrag ist sicher nicht unbeabsichtigt gewesen. Die Schuld Deutschlands am Kriegsausbruch ist nun einmal ein feststehendes Dogma des politischen Glaubens der halben Welt. Auf diesem Glauben mag der Vertrag vielleicht noch fester ruhen als auf dem Wortlaut des Artikels 231 oder der Präambel. Wer also das Gebäude des Versailler Vertrages erschüttern will, muß sich irgendwie mit der Kriegsschuldfrage auseinandersehen. Dabei soll unser Volkskommentar als zuverlässiges Hilfsmittel dienen. Männer der verschiedensten politischen Richtung, von rechts bis links, haben sich in ihm zu gemeinsamer Arbeit vereinigt. Allen diesen Herren Mitarbeitern möchte ich auch an dieser Stelle den besten Dank für ihre Mitwirkung beim Zustandekommen des Werkes aussprechen. Daneben fühle ich mich dem geschäftsführenden Vorstandsmitglied des Arbeitsausschusses deutscher Verbände, Herrn Geh. Reg.Rat Dr. v. Vietsch, sowie dem Verlage zu besonderem Dank verpflichtet. Der inhaltliche Aufbau des Buches ist folgender: Nachdem die Schuldfrage historisch-politisch formuliert ist, wird die Vorkriegspolitik der drei Ententestaaten Frankreich, Rußland und England etwa bis 1913 untersucht. Daran schließt sich als Gegenstück die Schilderung der deutschen Verteidigung gegen die Einkreisung. Ein besonders hartnäckiger Vorwurf gegen die deutsche Politik dieser Zeit ist der, wir hätten die Friedensbestrebungen der Haager Konferenz „sabotiert“. Zum ersten Mal wird in dem nun folgenden Artikel „Rüstungen und Abrüstungsversuche“ dieser Vorwurf aktenmäßig widerlegt. Zugleich wird der defensive Charakter der deutschen Rüstungen nachgewiesen. |