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ten mit dürren Worten und wiederholt dem

Eros beymißt?

Ovid aufgeführt.

Als vierter Zeuge wird Der Deus ultor, heißt es, Metam. XIV. 750., ist gewiß nicht Venus.“ Das glauben wir gern: aber ist er deswegen der råchende Anteros? Kann es nicht eben so gut Eros selbst seyn? oder der Ausdruck die rächende Gottheit im Allgemeinen bezeichnen? Auf die aus Plutarchs Amator. p. 766. d. bey. gebrachte, Parallele kann der Verfasser sich unmöglich im Ernst berufen. Alles übrige abgerech net, so ist ja dort ebenfalls nicht vom Anteros, sondern vom Eros, des Stolzes Rächer, die Rede. Einen fünften Beweis für seine Mei mung entlehnt H. B. aus dem, in den Gymnasien der Alten aufgestellten, Bilde des Antes ros. „Zwar ist er hier, dieß sind seine Worte, nicht der rächende Diener der Venus Rhamnusia, aber er ist doch immer im Kampf, im Gegensatz begriffen, widerstreitend, nicht wiederliebend.. So entstand die Vorstellung des Eros und Anteros, die Pausanias (VI. 23, 4.) auf einem Marmor Relief in einem Gymnasium zu Elis erblickte, das Malko hieß.“ Auf dem Mars morwerke *) war Eros abgebildet, in der Hand

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*) Wir reden hier mit H. Bottiger, ohne jedoch an der Verhesserung und Erklärung, die er der Stelle des Pausanias giebt, Theil zu nehmen. Berdörben ist der griechische Text sicher, aber die

einen Palmenzweig, den ihn Anteros zu entwins den sucht. Wir möchten wohl wissen, was H. B. dem Erklärer antworten wollte, der hier keinen Widerstreit, sondern Kampf um siebe sähe, mit andern Worten, der hier das Symbol zweyer Liebenden, deren Jeder für den stärker Liebenden gelten will, wahrnåhme.

Ein Gegenbeweis, der aus einem griechi schen Sinngedichte (Anal. Tom. III. ep. 267. p, 205.) geführt werden kann, wird also zurückgewiesen. Der Epigrammatist hat die sinnrei che Gruppe, auf welche jenes Gedichtchen gez macht ist, nicht verstanden und auf Anfachung heftiger Liebesflammen im kalten Busen bezos gen, was bloß die Bestrafung des übermüthis gen Gottes vorstellte." Eine ernstere und gründlichere Abfertigung wäre der Epigrammatist schon werth gewesen.

keit bezeichne,

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Und die so allgemeine, Vorstellung, daß Anteros nur Gegenliebe und erwiederte Zärtlichwoher rührt sie? „Sie ist, wird geantwortet, völlig modern und kommt von der gewöhnlichen Erklärung der bekannten Stelle Ovids her, (Faftor. IV. 1.) wo Venus geminorum mater Amorum genannt und dieses Zwil=

Herstellung von der Hand der Kritik scheint noch

zu erwarten.

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Zwillingspaar Eros und Anteros genannt wird. Allein, dieß ist in der alten Vorstellungsart, die auch schon der Bildhauer Skopas befolgte, der Pothos und Himeros. Der wahre Anteros rächt und bestreitet den Eros."

Die Deutung des ovidischen Verses ist, wie Jeder sieht, da sie auf einer petitio principii ruht, durchaus willkührlich, und die Behauptung, Ans teros, als Symbol der Gegenliebe, gehöre ein. zig ben Modernen an, ist es nicht weniger. Wie avregav, in der Verbindung mit verschiedenen Nennfällen bald mutuo amore profequi, bald rivalem effe heißt, so hat vielleicht auch Anteros, bey den Alten, die mit dem Begriffe Eros so vielfach spielten, beydes Gegenliebe und Feinds schaft aus und durch liebe bezeichnet: aber schwer. lich wird H. B. darthun, oder auch nur über wiegend wahrscheinlich machen können, daß Anteros in der alten Kunst einzig das Symbol der råchenden Liebe, und Eros und Psyche das der Ges genliebe gewesen sey. Wenigstens sprechen die bis ißt angezogenen Stellen mehr für die her. kömmliche Meinung, die in Anteros den Begriff der Gegenliebe findet, als für die seinige.

Der Gegenstand unserer Untersuchung ist, wir geben es willig zu, geringfügig. Aber wer weiß es besser, als H. Böttiger, dieser gründliche und geschäßte Kenner des Alterthums, daß LXIX. Bd. 1. St.

im Gebiethe der alten Litteratur und Kunst nichts unbedeutend, und bescheidenes Zweifeln und vorsichtiges Prüfen hier mehr, als irgendwo, an ihrer Stelle sind.

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VII.

Biographische Nachrichten.

Erasmus Darwin, der bekannte Verfasser einiger Gedichte und historischen Werke, war der vierte Sohn von Robert Darwin, und wur be d. 12. December 1731 zu Elston in Nettings hamshire gebohren. Seine erste Erziehung ers hielt er auf der Schule zu Chesterfield, und trat hierauf mit zwey seiner åltern Brüder, in St. Johns Collegium zu Cambridge, wo er im J. 1755 die Würde eines Baccalaureus annahm. Schon damals zeichnete er sich in den poetischen Uebungen aus. Zum Arzt bestimmt, fing er seis ne Studien zu London an, und setzte sie zu Edin burgh mit großem Eifer fort. Nach Endigung derselben ließ er sich zuerst in Nottingham, dann in Lichfield nieder, wo er eine Reihe von Jahren hindurch mit glücklichem Erfolg und großem Beyfall prakticirte.

Im J. 1757 heyrathete er Miß Mary Ho. ward, mic welcher er fünf Kinder hatte, die er zum Theil in ihrer Kindheit, zum Theil in der Blüthe ihrer Jahre verlohr. Im J. 1770 starb seine Gattin, und kurz darauf fing er seine Zoono.

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