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Litteratur ein verdientes Unsehen erhalten hat. Et febre bis zum Jahre 1698, da schon die drittë Periode der schönen Litteratur der Engländer ans gefangen hatte *). Nach dem Geiste und Style seiner Schriften gehört er aber in die Reihe Der jenigen, aus deren Werken man den Uebergang von der zweiten zur dritten Periode dieser Litteras tur am besten kennen lernt. Sein Styl ist klar, bestimmt, geistreich und unterhaltend. Sir Wils Hain Temple beschreibt nicht weniger angenehm, als er råsonnirt. Es fehlt seiner Prose nur noch die classische Vollendung *). Aber man vergißt alle Fehler des Styls über dem Reichthum an hellen Ger

*) Die sämmtlichen Schriften dieses trefflichen Staatst mannes find · gesammelt unter dem Titel Works of Sir William Temple, Lond. 1750, in swet Folios bänden.

t) Zur Probe diene eine Stelle aus William Temple's Bemerkungen über die vereinigten Niederlande und thre Bewohner.

In general. All Appetites ad Paffions feem to run lower and cooler here, than in other Coun tries where I have convers'd, Avarice only be excepted. And yet that fhall not be fo violent, where it feeds only upon Industry and Parfimony, as where it breaks out into Fraud, Rapine and Oppreffion. But Quarrels are feldom feen among them, unless in their Drink, Revenge rarely heard of, or Jealoufy known. Their Tempers are not airy enough for Joy, or any unufual Strains of pleafant Humour; nor warm enough for Love. This is talk'd of fometimes among the younger Men, but as a Thing they have heard of, rather than felt; and as a Discourfe that becomes them, rather than affects them. I have known fome among them that perfonated Lovers well enough;

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Gedanken und edeln Marimen, an denen vermuthe lich auch ihm selbst mehr, als an der Kunst des Vortrags, gelegen war.

4. Um schnelleften hob sich unter allen Arten des prosaischen Vortrags in englischer Sprache seit der Regierung der Königin Elisabeth die eigents liche Beredsamkeit. Aber so sehr es sich der Mühe lohnt, mit den englischen Parlamentss rednern dieses Zeitraums genauere Bekanntschaft zu machen, so wenig Befriedigendes läßt sich dare über in einer allgemeinen Geschichte der schönent Litteratur sagen, wenn man nicht weit über die Grenzen einer solchen Geschichte hinausgehen und von den Veränderungen der englischen Staatsvers fassung ausführlich reden will ").

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but none that I ever thought were at heart in Love; nor any of the Women, that feem'd at all to care whether they were fo or no. Whether it be, that they are fuch Lovers of their Liberty, as not to bear the Servitude of a Miftrefs, any more than that of a Mafter; or, that the Dulnefs of their Air renders them lefs fufceptible of more refined Paffions; or that they are diverted from it by the general Intention every Man has upon his Bufinefs, Whatever it is (nothing being fo mortal an Enemy of Love, that fuffers no Rival, as any Bent of Thought another Way) etc. u) Ich verweise deßhalb auf die schäßbare Geschichte der englischen Parlamentsberedsamkeit von D. H. Hegewisch, Altona, 1804. Unter den Quellen, aus denen dieses Werk geschöpft ist, vers dient vorzüglich gekannt zu werden die Parliamentary or conftitutional hiftory of England, London, 1751. in 24 Octavbånden; eine Sammlung von Thatsachen, Urkunden und Reden, aus denen man besser, als

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Unter der Regierung Heinrich's VIII. hatte das englische Parlament noch wenig klare Begriffe von seinen Rechten und von den Grenzen der fós niglichen Gewalt. Dem alten Herkommen gemäß, beschränkte das Unterhaus seine Geschäfte fast ganz, auf Bewilligung der Abgaben, die der König vers Fangte, und die man ihm, wenn er sie dringend verlangte, zu verweigern nicht wohl wagen durfte. Das Oberhaus war nicht viel mehr, als ein Cole legium von Geheimen: Räthen, denen der König von Zeit zu Zeit etwas von den öffentlichen Anger fegenheiten zur Prüfung vorlegte, um auf eine verfassungsmäßige Art das Interesse der Nation 'zu gewinnen. Welche Reden bei solchen Gelegenhets ten von Mitgliedern beider Häuser gehalten seyn mögen, ist unbekannt; denn keine sind aufgeschries ben worden. Hätte sich nicht längst in allen nur einigermaßen zweifelhaften Fällen das ganze Parlás ment vor der Autorität des Königs gebeugt, fo würde Heinrich VIII. mit aller seiner Despotenkraft doch schwerlich vermocht haben, die Versammlung, durch welche die Nation repräsentirt werden sollte, so tief herabzuwürdigen, daß er sie nur als Mas schine gebrauchte, Alles, was ihm gut dunkte, auf eine feierliche Art der Nation zu befehlen. Aber Heinrich VIII, der ein gelehrter Herr war, gab durch seine gebieterischen Vorträge an das Parlas ment zuerst das Beispiel, in diefen öffentlichen Verhandlungen der Angelegenheiten der Nation beiläufig auch Geistescultur und eine Art von Ges schmack zu zeigen. In einigen seiner Reden vom Thron,

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aus irgend einem andern Buche, lernen kann, wie die englische Freiheit das wurde, was fie im achts zehnten Jahrhundert war und zum Theil noch ist.

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Thron, die er selbst ausgearbeitet zu haben scheint, mischt er auch biblische Sprüche in die kurzen Ars gumente, durch die er dem Parlamente zu verstehen giebt, daß es sehr übel thun würde, wenn es sich dem Willen des Monarchen widersehen wollte, dess sen Gewalt unmittelbar von Gott sey *).

Von der Kirchen reformation unter der Regierung der Körigin Elisabeth ist die englische Parlamentsberedsamkeit ausgegangen. Ueber den protestantischen Glauben wagten zuerst Mitglieder des Parlaments ihr Gutachten mit einer bis das bin in dieser Versammlung ungewöhnlichen Kühn, heit auszusprechen, als die schlaue Elisabeth selbst vorsichtig verfahren mußte, um die Partei der Puritaner nicht zum offenen Aufstande zu reizen. Ueber die Freiheit der Kirche wurde so lange hin und her råfonnirt, bis man endlich auch über die Freiheit der Nation und die wahre Bestimmung des englischen Parlaments folgerecht nachzudenken anfing. Die Rede, die Peter Wentworth, Mitglied des Unterhauses unter der Regierung der Königin Elisabeth, im Jahre 1576 hielt, gab das Signal zu republicanischen Ueußerungen über den Ursprung und die Grenzen der königlichen Gewalt im Staate sowohl, als in der Kirche; und erst von dieser Epoche an wurde das englische Parlas ment, was es jetzt ist). Das Recht einer öffent:

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1) S. die eben angeführte Parliamentary hiftory, Vol III. y) Hier ist eine charakteristische Stelle aus dieser merks würdigen Freiheitsrede.

Many Times it falleth out, that a Prince may favour a Caufe perilous to himself and the whole

State,

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lichen Opposition gegen die Meinung des Königs und seiner Minister würde indessen auf die Lange gewiß nicht im englischen Parlamente geltend ge macht worden seyn, wenn nicht der schwache Jas Fob 1. gerade damals den Thron bestiegen hätte, als die Augen der ganzen Nation auf jenes Recht gerichtet waren. Jakob glaubte fest an die Lehre, daß seine Gewalt unmittelbar von Gott sey; aber er wollte auch, daß Jedem sein Recht widerfahren follte. Sein schwacher und furchtsamer Charakter ließ die Opposition im Parlamente sich völlig ents wickeln. Die Reden, die er selbst vom Throne bielt, fonnten sich wohl als Beweise seiner Ges lehrsamkeit und Redekunst empfehlen, aber sein Ansehen

State. What are we then it we follow the Prin ce's Mind? Are we not unfaithful unto God, our Prince and State? Yes truly, we are chosen of the whole Realm, of a special Truft and Confidence by them repofed in us, to forcfee all fuch Inconveniences. Then I will fet down my Opinion herein, that is to fay, He that diffembleth to her Majefty's Peril, is to be counted as a hateful Enemy; for that he giveth unto her Majesty a deteftable Judas his Kifs; and he that contrarieth her Mind to her Prefervation, yea though her Majefty would be much offended with him, is to be adjudged an approved Lover, for faithful are the Wounds of a Lover, faith Salomon, but the Kiffes of an Enemy are deceit ful: And it is better, faith Antisthenes, to fall amongst Ravens than amongft Flatterers, for Ravens do but devore the dead Corps, but Flatterers the Living. And it is both traiterous and hellish, through Flattery, to feek to devour our natural Prince, and that do Flatterers; therefore let them leave it with Shame enough.

Die ganze Rede steht im vierten Bande der Parliamentary hiftory of England.

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