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scher Fröhlichkeit schwärmt "); wo er sein Ges fühl für Tugend und Seelengröße ausspricht *); oder wo er, wie in der lyrischen Beschreibung der Plagen Aegyptens, das Schauderhafte mit dent Großen vereinigt; da erscheint er in seiner poetiz schen Kraft, der man um so lieber Gerechtigkeit widerfahren lassen muß, weil er in so vielen ges schmacktosen Stellen seiner Oden wenigstens nicht aus Schwäche gefehlt hat. Durch Feinheit und Correctheit, aber nicht durch, lyrische Energie,

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Up betwixt two eternities,

Yet canft not-wave nor wind fuftain,

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zeich.

But, broken and o'erwhelm'd, the endlefs oceans

meets again.

u) 3. B. in der Ode auf den Stühl, der aus dem Reste des Schiffs gemacht worden, mit welchem Francis Drake die Erde umsegelt hat.

Cheer up, my Mates! the wind does fairly blows Clap on more fail, and never fpare;

Farewell all lands, for now we are

In the wide Sea of drink, and merrily we go.

Blefs me! 'tis hot: another bowl of wine,

And we fhall cut the burning line.

Hey, Boys! the feuds away, and by my head I know

We round the world are failing now.

What dull men are those who tarry at home,

When abroad they might wantonly roam,

And gain fuch experience, and' fpy too,

Such countries and wonders as I do?

But, prithee, good Pilot! take heed what you do,

And fail not to touch at Peru ;

With gold there verfes we 'll ftore,
And never, and never be poor;
No, never be poor any more.

z) Zum Beispiele diene die Ode An Brutus.

zeichnet sich unter Cowley's Oden besonders die dis daktische über den Wiß (on Wit) aus.

Die übrigen Gedichte Cowley's nehmen in der Sammlung seiner Werke einen viel größeren Raum ein, als seine Oden. Uber alle diese Gedichte, so viel Aufmerksamkeit sie auch verdienen, würden, wenn die Oden fehlten, den Geschichtschreiber der Litteratur nicht berechtigen, bey Cowley `långer, als bei mehreren andern nicht, unbedeutenden Dichs tern, zu verweilen. Die lieder der Liebe unter dem Titel Die Geliebte (the Mistress) sind ganzg artige und lecke Spiele des Wißes ;- aber sie haben nicht nur alle Fehler der übrigen Werke Cowley's ; fie verfehlen auch ihr Ziel, weil sie Gemahlde des Gefühls und der Leidenschaft seyn sollen, da es doch nur der kalte Wig ist, der in ihnen die Relle tes Gefühls und der Leidenschaft spielt. Romanti sche Zärtlichkeit war nicht Cowley's Sache; aber er glaubte, es gehöre zur Bestimmung eines Dich, ters, in Versen, wenigstens beiläufig, den Bers liebten vorzustellen. Weit besser gelang ihm ein muthwilliger Scherz, wenu er sich über Herzenss angelegenbetten poetisch vernehmen lassen wollte, zum Beispiel iu dem oft bewunderten Gedichte Die Chronif (the Chronicle), einer komischè Uufjäh: lung einer Reihe flüchtiger Liebschaften). Seine

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anas

y) Von dieser poetischen Kleinigkeit spricht der Kritifer Jonson mit Enthusiasmus. Er nennt fie a compofition unrivaled and alone, und sucht uns einen höhen Begriff von ihrer Schönheit zu geben, nachdem er falt und spöttelnd von dem höheren Enthusiasmus gesprochen, durch den fich Cowley als wahrer Dichter über die poetic fchen Kleinigkeiten zu erheben gesucht hat.

anafreontischen Lieder sind in der englischen Litteratur die ersten gelungenen Nachahmungen der griechischen Gedichte, die sich nach Anakreon neno nen. Unter Cowleys Gedichten voll sanfter und edler Gefühle ist dasjenige, in welchem er den Tod des Arztes und Dichters Crashaw bes weint, eines der vorzüglichsten.

Das långfte unter Cowley's poetischen Werken ist die Davideis, ein unvollendet gebliebener Vers, such in der epischen Kunst. Es würde in der enga lischen Poesie Epoche gemacht haben, wenn es geo worden wåre, was es nach Cowley's Plane werden follte, eine religiöse und moralische Epcpde, die in der alten und neueren Litteratur kein Vorbild hatte. Aber wenn auch diese Idee nicht, wenige Jahre nachher, weit glücklicher von Milton ausgeführt wás re, so würde doch die Davideis von Cowley auf eine besondere Auszeichnung keinen Anspruch machen dürfen. Die Handlung dieses Gedichts hat wenig epische Größe. Der Held ist gut gewählt; aber die Geschichte seiner Thaten ist von Cowley fast bios graphisch behandelt, so, daß man das ganze Werk eine poettiche Biographie nennen könnte, obgleich die Erzählung, nach den Regeln der epischen Kunst, mitten im Zusammenhange der Begebenheiten ans fängt, und nicht das ganze Leben des Helden ums faßt. Die Erfindung in diesem Gedichte schmiegt sich zu genau an die biblische Geschichte. Die erdich teten Zusäße sind nur Schmuck. Das Wunders bare der Maschinerie reißt nicht hin, so lebhaft auch Cowley, wie Milton, die Engel und Teufel ihren Dienst thun läßt. Das ganze Werk ist, mit einem Worte, ermüdend, und sein poetisches Berdienst Ec. 3.

be:

beschränkt sich auf einzelne Beschreibungen und fråfs tige Reden *).

Die dramatischen Gedichte Cowley's verlies ren sich unter den vielen englischen Theaterstücken dieses Zeitraums. Was er zur Bildung der schd: nen Prose in der englischen Litteratur beigetras gen hat, soll im folgenden Capitel angezeigt werden.

mi Is

z) 3ur Bergleichung mit Milton's verlornem Paradiese diene folgende Beschreibung der Hölle aus Cows ley's Davideis, die in Deutschland kaum dem Nahs men nach bekannt ist.

Beneath the filent chambers of the earth,

Where the fun's fruitful beams give metals birth,
Where he the growth of fatal gold does fee,
Gold, which above more influence has than he;
Beneath the dens where unfletcht tempefts lie,
And infant winds their tender voices try;
Beneath the mighty ocean's wealthy caves,
Beneath th' eternal fountain of all waves,
Where their vaft court the mother - waters keep,
And, undisturb'd by moons, in filence fleep;
There is a place deep, wonderous deep, below
Which genuine night and horror does o'erflow.
No bound controls th' unwearied fpace, but Hell,
Endless as thofe dire pains that in it dwell.
Here no dear glimpfe of the fun's lovely face
Strikes through the folid darkness of the place;
No dawning morn does her kind reds display;
One flight weak beam would here be thaught the

day;

No gentle ftars, with their fair gems of light,
Offend the ty 'rannous and ungueftion'd Night;
Here Lucifer the mighty captive reigns,
Proud' midft his woes, and tyrant in his chains.

Milton.

Ueber Waller und Cowley, und über alle engs lischen Dichter, die bis zu Ende dieses Zeitraums auf Shakespear folgten, erhob sich Milton. Seine Lebensgeschichte steht mit seinem poetischen und litterarischen Charakter in enger Verbindung *).

John Milton war geboren zu London im Jahre 1608, also acht Jahr, vor Shakespear's Tede. Sein Vater war ein wohlhabender Notas rins (fcrivener), der die Anlagen des Sohnes früh bemerkt und deßwegen auf seine Erziehung mehr als gewöhnliche Sorgfalt gewandt zu haben fcheint. Der junge Milton hatte schon in seinem sechzehnten Jahre so viele Kenntnisse, daß er die Universität zu Cambridge mit Nugen besuchen konnte. Er machte dort mit vieler Fertigkeit lateinische Vers se, die sich durch classische Diction und durch Wärs me des Gefühls auszeichnen. Bis zu seinem zwans zigsten Lebensjahre war es die lateinische Poefie, was ihn vorzüglich beschäftigte. Aber mit patrios

tischem

Das Leben Milton's ift oft erzählt, ziemlich ausführ lich von Thomas Newton, dem Herausgeber deg Poetical Work. of Milton in 4 Quartbänden, Lond. 1761, mit erläuternden Anmerkungen. Befonders aber verdienen bemerkt und mit einander verglichen zu wer den Milton's Leben von Johnson in den Biographical Prefaces, Vol. II., - und William Hayley's Life of Milton, Lond. 1796, in 4to. Johnson's Biogras phie dieses Dichters ist kalt, scheinbar unbefangen, und bitter spotteind. Sie wirft auch auf Milton's persona lichen Charakter ein sehr zweideutiges Licht. Havley erzählt Milton's Leben panegyrisch, vertheidigt aber feinen Liebling gegen Johnson mit trefflichen Gründen.

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