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nalcharakter erinnert. Die conventionellen Einrichs tungen, an die man sich im Schauspielhause ges wöhnte, betrafen Nebensachen. Dahin gehören vors züglich die Prologen und Epilogen, die seit Ben Jonson den meisten neuen Theaterstücken beigéo fügt wurden, und ohne die auch in der Folge nicht leicht ein neues Stück auf dem englischen Theater zum ersten Male gegeben wurde. Viele Schauspiele aus dieser Periode der englischen Litteratur sind nachher umgearbeitet worden und haben sich nach diesen Umarbeitungen auf dem Theater erhalten.

Fortseßung der Geschichte der übrigen Dichtungsarten in der englischen Litteratur von Spenser und Shakespear bis auf Milton und Cowley.

De

er allgemeine Enthusiasmus, mit welchem die dramatische Poesie in der englischen Litteratur vom Zeitalter der Königin Elisabeth bis unter der Res gierung Carl's II. emporgebracht und cultivirt wurde, war den übrigen Dichtungsarten nicht günstig. Nicht einmal der Menge, obgleich ihre Anzahl bes trächtlich genug ist, noch weniger dem innern Wers the nach, gleichen die epischen und didaktischen Ges dichte, die während dieser Zeit, bis auf Milton und Cowley, in England erschienen, den dramatischen aus derselben Periode. Die lyrische Poesie blühte trefflich neben der dramatischen, aber bei weitem nicht in derselben Herrlichkeit. Das Lehrgedicht, die didaktische Satyre, und die beschreibende Peesie Bouterwek's Gesch. d. schön. Redek. VII. B.

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Feimten auf. Mit der Schäferpoesie wurde der meis ste Mißbrauch getrieben. Die meisten englischen Dichter, die sich damals um mehrere Dichtungsar ten verdient gemacht haben, versuchten sich aber auch in der dramatischen Poesie.

1. Für das Epos war durch Spenser's Feens königin eine neue Bahn gebrochen, wenn gleich keis ne, die zu irgend einem Ziele der Vollkommenheit führen konnte. Die epische Schönheit von mehres ren Seiten kennen zu lernen, gaben schon während dieses Zeitraums die englischen Uebersehungen der epischen Werke des Ariost, Tasso und Camoens die beste Gelegenheit. Ariost's Roland wurde unter der Regierung der Königin Elisabeth, bald nachdem Spenser's Feenkönigin ein besonderes Interesse für dieses Gedicht erregt hatte, in englis fehe Stanzen, freilich nicht musterhaft, aber auch nicht ganz schlecht übersetzt von John Harrings ton, den nachher der König Jakob I. mit dem Ors. den vom Bade beehrte. Bald darauf folgte die mes trische Uebersetzung des befreieten Jerusalem von Eds ward Fairfax, eine Arbeit, die an Bestimmts heit, Kraft, Wohllaut, und Eleganz Alles übertrifft, was bis dahin von Uebersehungen in der englischen Litteratur erschienen war. Etwas später wurde die Luftade des Comoens aus dem Portugiesischen in englische Verse übertragen-von Richard Fanshaw, der sich selbst in Portugal aufzuhalten Gelegenheit gehabt hatte. Aber durch alle diese Uebersehungen wurde fein wahrhaft epischer Geist unter den englis schen Dichtern geweckt ").

Mit

m) Wer die Ueberseßung Ariost's von Harrington, und die treffliche Arbeit von Fairfax näher kennen zu lernen teis

ne

Mit vielem Talent suchte Samuel Daniel merkwürdige Begebenheiten aus der Geschichte sets nes Vaterlandes episch zu behandeln. Er war ein Zeitgenoß von Shakespear, erhielt eine Bedienung am Hofe bei der Königin Unna, der Gemahlin Jas Fob's I., lebte aber gewöhnlich auf dem Lande, mit litterarischen Studien beschäftigt. Unter den Ges dichten, die er hinterlassen hat, finden sich auch Schauspiele. Den meisten Fleiß scheint er auf das historische Gedicht gewandt zu haben, das in acht Büchern die Geschichte des Krieges der Häuser York und Lancaster enthält "). Lucan scheint sein Muster gewesen zu seyn. Wie Lucan hat Daniel das historische Interesse mit dem epischen verwechselt und den poetischen Werth seiner Erzäh. lung auf eine schöne Sprache und auf interessante Ausschmückung wirklicher Begebenheiten beschränkt. Zur Bildung der poetischen Diction in der englischen Poesie hat er rühmlich mitgewirkt. Seine Stanzen, die mit vielem Fleiße, nach der italienischen Octas we gebildet find, haben mehr Würde und Wohls laut, als die meisten Verse dieser Art in der engs Jischen Litteratur aus der ersten Hälfte des fieba zehnten Jahrhunderts. Ueberhaupt fehlt es sets

nem

ne Gelegenheit hat, findet Proben von beiden in Coos per's Mufes Library, die schon oben einige Mal anges führt ift. Jest lieset man in England den Ariost und den Tasso lteber nach der Uebersehung von Hoole. n) Dieses historische Gedicht, Hiftory of the civil wars between the houfe of York and Lancaster, ist wieder abgedruckt, mit den übrigen poetischen Werken des Vers faffers, und einigen_Nachrichten von seinem Leben, in Anderson's British Poets, Vol. IV.

nem Werke nicht an rhetorischer Schönheit und Kraft ). Poetisch im eigentlichen Sinne ist aber weder der Plan, noch die Ausführung. Seiner Episteln und Sonette soll bald weiter gedacht werden.

Um dieselbe Zeit lebte Michael Drayton, unter dessen zahlreichen poetischen Werken sich viele erzählende finden, P). Die meisten gehören zu der historischen Gattung, zum Beispiel die Schlacht bei Agincourt (Rattle of Agincourt); der Krieg der Barone (War of Barons) unter der Regies rung Eduard's H., in sechs Büchern; die Leis den der Königin Margarete (Miseries of Queen Margaret); und mehrere Erzählungen unter

Dem

o) Ein Paar Stanzen mögen die Manier dieses Dichters

andeuten.

To whom the Count moft cunningly replies; Great prince, it is within your power, with ease, To remedy fuch fears, fuch jealufies,

And rid you of fuch mutineers as these,

By cutting of that, which might greater rife;
And now at first preventing this disease,
And that before he fhall your wrath disclose:
For who threats firft, means of revenge doth lofe.
First take his head, then tell the reason why;
Stand not to find him guilty by your laws:
You cafier fhall with him your quarrel try
Dead than alive, who hath the better cause.
For in the murmuring vulgar ufually

This public courfe of yours compaffion draws
Efpecially in cafes of the great,

Which work much pity in the undiscreet.

p) Drayton's sämmtliche poetische Werke sind gedruckt London, 1748, in Folio, und 1753, in 4 Octavbånden. Sie stehen auch in Anderson's Sammlung, Voll III., wo man zugleich Nachrichten von Drayton's Leben findet.

dem Titel Legenden (Legends), nehmlich politis fche. Alle diese Gedichte, die sich in mehreren Zü: gen dem eigentlichen Epos nähern, haben im Gans zen doch nur wenig poetischen Werth. Drayton hat mehr Phantasie, als Daniel, aber weniger Correcta heir und Würde. Er weiß die Gegenstånde in ein interessantes Licht zu stellen; aber wo er sich gewöhne lich ausdrücken will, wird er gemein, und wo er eir nen feierlichen Ton anstimmt, wird sein Styl decla matorisch. Doch wußte er die Stanzen nach dem Sylbenmaß der italienischen Octave ganz geschickt zu verarbeiten. Am besten find ihm die mahlerischen Beschreibungen gelungen "). Unter seinen übrigen erzäh

q) 3. B. die folgende, der man mahlerische Wahrheit nicht absprechen kann.

There might a man have feen in ev'ry street,
The fathir bidding farewel to his fon;

Small children kneeling at their father's feet;
The wife with her dear husband ne'er had done;
Brother his brother with adieu to greet;
One friend to take leave of another run;

The maiden, with her beft - belov'd to part,
Gave him her hand, who took away her heart.
The nobler youth, the common rank above,
On their courbeting courfers mounted fair,
One wore his mistress' garter, me her glove;
And he a lock of his dear lady's hair;
And he her colours whom he moft did love.
There was not one but did fome favour wear;
And each one took it on his happy speed,
To make it famous by fome knightly deed.
The clouds of duft that from the ways arofe,
Which in their march the trampling troops do rear;
When as the fun their thickness doth oppose
In his defcending, fhining wondrous clear,
To the beholder far off standing, thews
Like fome befieged town that were ou fire:

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