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der Ehrsucht dieses Tyrannen gewesen war. furchtbarem Wehklagen erzählt er seine Geschichte, die einzige, die Sackville selbst in dieser Sammlung tragischer Erzählungen geliefert hat. Eine Sprache, wie diejenige, in der diese Erzählung sowohl, als die Einleitung, vorgetragen ist, hatte man am engs lischen Parnasse noch nicht gehört. Ein so poetisches Colorit nationaler Begebenheiten in diesem Styl mußte eine große Wirkung auf die Phantasie andes rer Dichter thun, die sich zur tragischen Kunst bes rufen glaubten. Selbst die ermüdende Allegorie in. der Einleitung und der gelehrte Prunk, den Sacks ville zur Ausschmückung seiner Bildersprache hinzus · zufügen nöthig fand, wird durch die tragische Kraft und Würde der Ausführung vergütet. Nur die Mor notonie, die schon in dem Plane des Werks lag, konnte Sackville mit seinen feierlichen Darstellungen und Beschreibungen nicht überwinden. Ermüdend würde das Ganze geworden seyn, auch wenn Sacks ville selbst es weiter ausgeführt hätte. Auch ver mißt man an Sackville's Geist und Manier noch die feinere Ausbildung des classischen Pathos. Dens noch gehört dieses Gedicht, obgleich auch die Spras che zum Theil veraltet ist, zu den correctesten seiner Zeit in der englischen Litteratur. Auch die Vers sification in den üblichen Stanzen von sieben Zeilen ist nicht ohne Anmuth. Zu mahlerischen Beschreis bungen hatte Sackville ein vorzügliches Talent P). Ber

p) Mahlerisch fångt die Einleitung mit folgenden Strophen an:
The wrathfull winter prochinge on a pace,
With bluftring blaftes had al ybared the treen,
And olde Saturnus with his frofty face

With chilling colde had pearft the tender green:

The

Besonders wußte er furchtbare Gegenstände im Geis ste des tragischen Pathos vortrefflich darzustellen "). Aber auch im Ausdrucke der Affecten und Leidens schaften erreicht er zuweilen eine Höhe, auf der ihn selbst Shakespear begrüßen konnte ').

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Die

The mantels rent, wherein enwrapped been
The gladfom groves that nowe laye overthrowen,
The tapets torne, and every blome downe blowen. ̧
The foyle that erft fo feemly was to feen,

Was all defpoyled of her beauties hewe:
And foot frethe flowers (where with the fommers queen
Had clad the earth) now Boreas blaftes downe blewe
And fmall fowles flocking, in their fong did rewe
The winters wrath wher with eche thing defafte
In woful wife bewayled the fommer paft.

Hawthorne had loft his motley lyverye,

The naked twigges were fhivering all for colde:
And dropping downe the teares abundantly,
Eche thing (me thought) with weping eye me tolde
The cruell feafon, bidding me withholde
My felfe within, for I was gotten out
Into the feldes whereas I walkte about.

q) Hier ist der Anfang seiner Beschreibung der Hölle.
An hydeous hole al vafte, withouten fhape,
Of endless depth, orewhelmde with ragged ftone,
Wyth ougly mouth, and grifly jawes doth gape,
And to our fight confounds it felfe in one.
Here entred we, and yeding forth, anone
An horrible lothly lake we might discerne
As blacke as pitche, that cleped is Averne.

A deadly guife where nought but rubbishe grows,
With fowle blacke fwelth in thickned lumpes lyes,
Which up in the ayer fuch ftinking vapors
throwes
That over there, may flye no fowle but dyes.
Choakt with the peftilent favours that aryfe
Hither we cum, whence forth we ftill dyd pace,
In dreadful feare amid the dreadfull place.

r) 3. B. in dieser Stelle, wo der Herzog von Buckingham einen seiner Verderber apostrophirt:

Hated

Die Fortseßung des Spiegels für Staatss månner von Baldwin und Ferrars ist nicht viel mehr, als ein versificirter Auszug aus einigen alten englischen Chroniken, mit einer matten Ausschmüts Fung, in welcher die Manier Sackville's nachgeahmt ist. Noch einige andere Dichter und Reimer, uns ter denen sich Thomas Churchyard am vortheils haftesten auszeichnet, lieferten Beiträge in dersel ben Manier. Das ganze Werk wurde, so weit es um die Mitte des sechzehnten Jahrhunderts fortges rückt war, in wenigen Jahren mehrere Male wies der gedruckt. In der Folge, als es schon merklich auf die Bildung des englischen Trauerspiels gewirke hatte, erschien noch eine neue Ausgabe mit Zusäts zen und einer neuen Einleitung von John Higs gins, einem fleißigen Schullehrer. Nach dieser

Auss

Hated be thou, disdaynd of every wyght,
And poynted at where ever that thou goe,
A trayterous wretche, unwurthy of the light,
Be thou eftemed: and to encrease thy woe,
The found be hatefull of thy name alfo:
And in this fort with fhame and fharpe reproche,
Leade thou thy life till greater grief approch.

Dole and defpayer, let those be thy delight,
Wrapped in woes that can not be unfolde,
To wayle the day, and wepe the weary night,
With rayny eyen and fyghes cannot be tolde,
And let no wyght thy woe feeke te withholde:
But coumpt thee wurthy (wretche) of forrowe ftore,
That fuffryng much, oughteft ftill to fuffer more.
Deferve thou death, yea be thou demed to dye
A fhamefull death, to ende thy fhamefull lyfe:
A fyght longed for, joyfull to everye iye,
Whan thou fhalt be arraygned as a thief,
Standing at bar, and pleading for thy lyef,
With trembling toung in dread and dolors rage,
Lade with white lockes, and fowerfkore yeres of

age.

Ausgabe des Spiegels für Staatsmånner, vom Jahre 1587, ist es nur noch ein Mal, im Jahre 1610, wieder gedruckt ").

Die Erzählungen im Spiegel für Staatsmåns ner beförderten nicht nur die Entstehung und Auss bildung des englischen Trauerspiels im sechzehnten Jahrhundert; sie trugen auch besonders dazu bei, der tragischen Kunst in England eine patriotische Richtung zu geben. Vaterländische Begebenheiten dramatisch zu bearbeiten, gab der Spiegel für Staatsmänner den englischen Dichtern die bestimm2 teste Anleitung. Die Erzählungen, die den merks würdigen Personen selbst in den Mund gelegt was ren, fonnten auch als tragische Monologen anges sehen und benußt werden. Die Würde des Styls, die Sackville eingeführt hatte, schien nun auch dem romantischen, und nicht bloß dem antiken, Trauers spiele zuzukommen. Der Spiegel für Staatsmans ner wurde also ein Handbuch der englischen Tragis fer. Er gab ihnen Begebenheiten, Situationen, Charaktere, und Muster der Darstellung wenigstens in dem Antheile, den Sackville an dem Werke hatte. Die Geschichte des englischen Trauerspiels läßt sich ohne Kenntniß dieses Werks nicht erzählen.

*) Alle nöthigen Notizen zur genaueren Geschichte des Mirrour for Magiftrates find zusammengetragen und mit vieler, größten Theils überflüssiger!, Gelehrsamkeit bears bertet von Warton, Tom. III. p. 209-282, Eine Probe der neuen Einleitung und Fortsetzung von Higgin's findet man in der Mufe's Library. Auch die Erzählung der Jane Shore, von Churchyard, ist in. diese Sammlung aufgenommen. Sie verdiente es wegen der cultivisten Sprache.

Geschichte der dramatischen Poefie der Engländer von den ersten Decennien des sechzehnten Jahrhunderts bis auf

Shakespear

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an, als sich die sogenannten Mysterien und Mos ralitäten von den Theatern verloren, bis auf Shakespeare, ist das Merkwürdigste, was sich übers haupt damals im Gebiete der englischen Poesie ers eignete. Es verdient genauer untersucht zu werden, wie es kam, daß man in keinem Lande außerhalb Spanien und Frankreich mit solcher Vorliebe die dramatische Poesie emporzubringen suchte, als in England, und daß das englische Schauspiel in mehrerer Hinsicht dem spanischen ungefähr in eben dem Grade åhnlich wurde, als es sich schon seit dieser Zeit von dem französischen auffallend unterschieden hat.

Die Vorliebe des englischen Publicums zur dras matischen Poesie während des sechzehnten Jahrhuns derts läßt sich nicht wohl aus dem Nationalcharaks ter erflåren. Die englische Nation zeichnete sich das mals schwerlich mehr, als jekt, durch das Ber dürfniß einer besonders lebhaften Geselligkeit, oder durch die Neigung aus, auch im gemeinen Leben, wie die Franzosen, eine Rolle zu spielen und einen Charakter zu repråsentiren. Ein Zusammentreffen zufälliger Umstände war es, was in England dem Geschmacke des Publicums diese Nichtung gab, und was die Dichter weckte, mit den Stiftern des neuent Bouterwek's Gesch. d. schön, Redek, VII, B,

Гра

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